Pendeln auf indisch

Tata magic

Als Expats haben wir ein Auto und einen Fahrer zur Verfuegung. Der bringt uns zur Arbeit und wieder nach Hause, faehrt uns zum Einkaufen und zu sonstigen Terminen.

Heute morgen jedoch hatten wir unterschiedliche Wege, ich musste ins Buero, Martin gleichzeitig zum anderen Ende der Stadt. Das heisst, ich hatte heute morgen kein Auto zur Verfuegung.

Die Firma bietet Busse fuer ihre Mitarbeiter an, die man im Abo oder auch mit Einzelfahrscheinen (Coupons) benutzen kann. Meine Idee war, gestern abend den Bus zu nutzen, als Test, und heute morgen damit zur Arbeit zu fahren.

Am Nachmittag habe ich den Manager des Transport Helpdesk kontaktiert. Er bat mich, eine Viertelstunde frueher zu den Bussen zu kommen, und ihn dort zu treffen. Gesagt, getan. Er fragte mich, wo genau ich wohne. Ich tat mein bestes, das zu erklaeren. Die Schwierigkeit in Indien besteht darin, dass viele Strassen keinen Namen haben, und man den Weg mit Hilfe von “Landmarks” beschreibt. Bei uns in der Naehe ist aber kein Landmark. So sind wir zum ersten Bus gegangen, Linie 2. Dort fragte er mich erneut, wo genau ich wohne, in der Naehe von welchem Supermarkt. Danach entschied er, ich muesse einen anderen Bus nehmen, Linie 6. Er verwies mich an eine Kollegin aus dem Bus. Es war noch Zeit, und nach weiteren fuenf Minuten kam er noch einmal, verwies mich an einen anderen Kollegen aus Linie 17. Der Kollege nahm mich mit in den Bus, und half mir auch, den Bus an der richtigen Stelle zu stoppen, direkt auf der grossen vierspurigen Strasse. Die restlichen 700 m bin ich zu Fuss gegangen.

Heute morgen sollte mich der Bus dort wieder mitnehmen. Tat er aber nicht, er fuhr flott auf der rechten Spur vorbei. Da stand ich nun an der grossen Strasse. Was tun? Es kamen nach einer Weile ein paar junge Kerle, die aussahen, als wuerden sie auch im IT Park arbeiten. Die habe ich gefragt, wie ich dort hin kommen wuerde. Die Antwort: Per 6Seater. Mit Umsteigen an der grossen Kreuzung. In einen 6Seater passen locker 10 bis 12 Leute, und los ging es. Bis zur Kreuzung kostete das 10 Rupees. An der Kreuzung um die Ecke ging es weiter. Recht schnell war das naechste Taxi voll, und wir fuhren los, bis zum Tor zum Preis von 15 Rupees.

Pendeln auf indisch ist anders. Es gibt keinen Fahrplan, man muss sich durchfragen, wie es funktioniert. Ortskenntnis hilft sehr. Es ist billig, und unbequem, aber machbar.

 

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